Wie soll eine innovative Softwarefirma am Markt auftreten, um mehr Bekanntheit zu erlangen und neue Aufträge zu gewinnen? Welche Rolle spielen sachlich-funktionale Argumente im Vergleich zu emotionalen Kriterien, um Kunden optimal anzusprechen und an sich zu binden? Und schließlich: Wie lassen sich die gefundenen Lösungen kreativ-gestalterisch in echte Maßnahmen umsetzen?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines Projekts im Bachelorstudiengang Multimediale Kommunikation und Dokumentation (MKD) im Modul „Konzeption und Kreation“. Rund 40 Studierende aus dem siebten Semester haben unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver A. Hugo daran mitgearbeitet und jetzt ihre Ergebnisse an Campus 2 präsentiert.
Die Firma, die sich mit ihrem Anliegen zur Verfügung gestellt hat, ist die ekkodale GmbH aus Wiesbaden, ein hochspezialisierter Anbieter von BIM („Building Information Modeling“) Software und Beratungsleistungen. Mit knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt ekkodale einen Firmenkundenstamm von führenden Unternehmen der Baubranche mit maßgeschneiderten Datenlösungen. Worum es dabei immer geht: Fitmachen für die Zukunft des „digitalen Bauens.“
In dieses „Capstone Project“ zur Kommunikationskonzeption haben die MKD-Studierenden vielfältige Kompetenzen aus ihrem gesamten Studium einfließen lassen – von Medienwissenschaft und Marktforschung über Digital-Twin- und Webtechnologien bis hin zu Marketing und Kommunikationsstrategie. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Live-Interaktion mit dem Unternehmen ekkodale und der Erhebung eigener empirischer Daten zur Lösung des Falls. Inhaltlich stellte das Finden einer Balance zwischen emotional- und funktional-orientierter Kommunikation einen Knackpunkt der Konzeptentwicklung dar. Keine leichte Aufgabe, vor allem wenn es dann darum ging, diese Balance ganz konkret sinnlich fassbar zu machen in Logos, Key Visuals, Slogans und entsprechenden Maßnahmen – ein kreativer Teilbereich, der von der Kommunikationsdesignerin und Labormitarbeiterin Dagmar Tormählen-Roth betreut wurde.
Besonders interessant war in diesem Semester zudem der Brückenschlag zwischen den technischen Modulen, nämlich „Digital Twin“ sowie „Technische Dokumentation“ einerseits und „Kommunikationskonzeption“ andererseits. So konnte sich MKD-Professor Dr.-Ing. Jens Elsebach in das Projekt zu Gunsten der Studierenden einbringen und es gelang immer wieder, modulübergreifend Kontakte und Synergien zu nutzen. Vor diesem Hintergrund wurde die Abschlusspräsentation auch zu einem echten MKD-Event, an dem alle MKD-Absolventinnen und Absolventen, das Unternehmen ekkodale sowie mehrere MKD-Professoren teilnehmen konnten.
Die Resonanz auf diese Art von Projekt ist auf allen Seiten überwältigend positiv. „Wir freuen uns riesig über die Möglichkeit, mit einem so modernen Studiengang wie MKD an der TH Aschaffenburg auf diese Weise zusammenzuarbeiten. Das trifft den Nerv der Zeit und liefert so viele spannende Impulse,“ wie Tim Hoffeller, Inhaber und Gründer von ekkodale, sagt.
Auch die Studierenden sind begeistert, was nicht zuletzt im großen Engagement und in ihrem positiven Feedback zum Ausdruck kommt:
„Ein einzigartiges Projekt, in dem man sich kreativ und multimedial ausleben konnte.“
„Es war ein Projekt, das in die Tiefe ging.“
„Das Projekt war ein enorm spannendes Finale zu meinem Studium, bei dem ich breit gefächert die Kenntnisse und Fähigkeiten von MKD anwenden durfte.“
Entsprechend ist geplant, diese Art von „Capstone Project“ künftig im Wintersemester als „Live Case“ fortzuführen und auszubauen. Wer Firmen kennt, die Interesse haben könnten, sich für eine Fallstudie zur Verfügung zu stellen, kann sich gerne per E-Mail an Professor Hugo wenden.