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Schülerakademie SANTO fördert das Interesse an naturwissenschaftlich-technischen Berufen

Projektleiter Professor Mewes spricht zum sitzenden Publikum im Hörsaal vor einer Tafel mit einem blau-weißen SANTO-Rollup rechts im Hintergrund

Schülerinnen und Schüler aus acht Gymnasien am Bayerischen Untermain lernten Industrieunternehmen und deren Arbeit kennen und erhielten Einblick in das Studium an der TH Aschaffenburg.

Über 100 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie Vertreterinnen und Vertreter von lokal ansässigen Unternehmen kamen am 20. Juni 2024 zusammen, um den erfolgreichen Abschluss der 15. Schülerakademie für Naturwissenschaften und Technik in der Oberstufe (SANTO) zu feiern. Aschaffenburgs Bürgermeisterin Jessica Euler, Dr. Andreas Freundt, Hauptgeschäftsführer der örtlichen IHK, und Andrea Grimm, Projektmanagerin und MINT-Koordinatorin der ZENTEC/Initiative Bayerischer Untermain, waren ebenfalls unter den Gästen. Die Erfahrungsberichte der Elftklässlerinnen und Elftklässler wurden anhand von selbst gestalteten Plakaten in den Räumlichkeiten der Technischen Hochschule Aschaffenburg (TH AB) präsentiert und gewürdigt.

Prof. Dr.-Ing. Hinrich Mewes, der das Projekt SANTO an der TH Aschaffenburg bereits seit 2009 leitet, zeigte sich erfreut über die stabil guten Teilnehmendenzahlen in diesem langjährigen Projekt:

In mittlerweile 15 Jahren SANTO haben über 1000 Schülerinnen und Schüler tiefe Einblicke in technische Berufsfelder und somit Orientierung für ihre Berufswahl erhalten.

Prof. Dr.-Ing. Hinrich Mewes, Projektleiter SANTO

Da die bayerischen Gymnasien von G8 auf G9 umstellen und in diesem Zuge der Lehrplan geändert wurde, hatte bereits im März dieses Jahres eine Abschlussveranstaltung mit rund 70 Schülerinnen und Schülern der 14. SANTO-Runde stattgefunden.

  • Prof. Dr. Michael Möckel hielt einen Impulsvortrag über Computer- und Kernspintomographie

Nach der offiziellen Begrüßung der Anwesenden durch Prof. Dr. Eva-Maria Beck-Meuth, der Präsidentin der TH Aschaffenburg, demonstrierte Prof. Dr. Michael Möckel in einem spannenden Impulsvortrag über Computertomographie und Kernspintomographie die Funktionsweise dieser Methoden und die Anwendung in der Praxis. Dabei veranschaulichte er eindrucksvoll, wie die Technologie dieser bildgebenden Verfahren zur Diagnostik in der modernen Medizin beiträgt und welche Möglichkeiten die Nutzung Künstlicher Intelligenz in diesem Zusammenhang bietet.

Prämierung der Projektpräsentationen

Die Schülerinnen und Schüler präsentierten ihre Industriepraktika anhand von selbst gestalteten Postern. Auf diesen stellten sie ihre Projekte dar, an denen sie in den regionalen Unternehmen mitgearbeitet haben. So haben sie beispielsweise eine Messenger-Applikation erstellt, die ähnlich zu WhatsApp eine Chatkommunikation herstellt. Außerdem haben sie sich die Kontaktlinsenherstellung angeschaut und selbst ausprobiert oder CAD-Zeichnungen für einen Vespa-Roller erstellt. Sie wirkten bei der Erstellung eines Energieausweises mit oder machten sich mit der Entwicklung und Produktion von Hundefutter vertraut. Darüber hinaus erfuhren sie, wie man eine Flugfeldsteuerung programmiert oder lernten die Arbeits- und Entwicklungsabläufe im Bereich von Elektromotoren oder der intelligenten Gebäudetechnik kennen und verstehen.

  • Die Anwesenden nutzten die Gelegenheit, sich die ausgestellten Poster anzuschauen.

  • Andrea Grimm (2.v.r.) von der ZENTEC gratulierte den Schülerinnen und Schülern zu ihren erfolgreichen Projektpräsentationen. Hier: Die Arbeitsgruppe des Spessart-Gymnasiums Alzenau

Auch in den Alltag der Hochschule erhielten die Schülerinnen und Schüler über die vergangenen 12 Monate hinweg praxisnahe Einblicke. Sie lernten verschiedene Fachgebiete der Ingenieurwissenschaften kennen, darunter moderne Signalverarbeitung, Automatisierung und Industrie 4.0, Konstruktion von komplexen Bauteilen am Computer sowie moderne Werkstoffe und Materialwissenschaften.

„Im Labor für Materialwissenschaften lernten sie zum Beispiel, wie Materialprüfungen vorgenommen werden“, erklärt Professor Mewes. „In anderen Laboren machten sie sich mit dem Umgang mit komplexer mathematischer Software vertraut oder programmierten Aktoren und Sensoren einer exemplarischen Fertigungsstraße.“

Die besten Poster, die im Laufe des Projekts erstellt wurden, wurden bei der feierlichen Abschlussveranstaltung prämiert. Andrea Grimm von der ZENTEC gratulierte und belohnte das Engagement der Schülerinnen und Schülern mit Einkaufsgutscheinen.

Acht regionale Schulen an SANTO beteiligt

Acht Gymnasien aus der Region nahmen an der 15. Runde 2023/2024 von SANTO teil: das Friedrich-Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg, die Maria-Ward-Schule Aschaffenburg, das Spessart-Gymnasium Alzenau, das Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach, das Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld, das Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach, das Karl-Ernst-Gymnasium Amorbach und das Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg.

SANTO ist eine Kooperation zwischen der IHK Aschaffenburg, der ZENTEC/Initiative Bayerischer Untermain, mehreren regionalen Unternehmen und der Technischen Hochschule Aschaffenburg. Das Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, Schülerinnen und Schüler nachhaltig für naturwissenschaftlich-technische Studiengänge zu begeistern und ihnen frühzeitig Orientierungsmöglichkeiten für Studium und Beruf zu bieten. Die TH Aschaffenburg unterstützt dieses Vorhaben maßgeblich durch Laborpraktika, Workshops zum Projektmanagement, Hochschulführungen und umfassende Informationen zum Studium.

Bild ganz oben: SANTO-Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Hinrich Mewes