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Prof. Dr.-Ing. Hartmut Bruhm in den Ruhestand verabschiedet

Nach insgesamt 47 Semestern verlässt der 1999 an die damalige FH Aschaffenburg berufene Professor die Technische Hochschule.

Zum Wintersemester 1999/2000 war Prof. Dr.-Ing. Hartmut Bruhm nach Aschaffenburg berufen worden. Bis März 2023 lehrte und forschte er an der TH Aschaffenburg in der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik auf den Gebieten der Steuerungstechnik, Regelungstechnik und Robotik. Im Rahmen einer internen Feier am 13. April wurde Professor Bruhm vom Kollegium der Hochschule verabschiedet.

In den genannten Fachgebieten lehrte Professor Bruhm vor allem in den Bachelorstudiengängen Elektro- und Informationstechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen, des Weiteren im Studienschwerpunkt Antriebstechnik und Robotik, der auch aus anderen Studiengängen heraus belegt werden kann. Für internationale Studierende bot er über mehrere Jahre Lehrveranstaltungen zu den Themen Dynamic Systems Lab und Modelling and Simulation of Engineering Systems an.

  • Prof. Dr. Jürgen Vaupel, Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik, bei seiner Rede anlässlich der Verabschiedung von Prof. Dr.-Ing. Hartmut Bruhm (links) im Hock-Saal

  • Prof. Dr. Jürgen Vaupel, Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik, bei seiner Rede anlässlich der Verabschiedung von Prof. Dr.-Ing. Hartmut Bruhm (rechts) im Hock-Saal

  • Prof. Dr.-Ing. Alexander Czinki hielt eine Laudatio für Prof. Dr.-Ing. Hartmut Bruhm

Mit großem Engagement arbeitete Professor Bruhm in mehreren berufsbegleitenden Bachelor- und Masterstudiengängen mit, indem er Studienmaterialien für die Fernlehre erstellte und die Studierenden online und in Präsenzveranstaltungen am Wochenende betreute. Dabei war es ihm immer wichtig, die Lehrinhalte durch praxisorientiertes Arbeiten an Modellprozessen im Labor zu vertiefen.

„Die Arbeit an einer jungen, aufstrebenden Hochschule bot mir hervorragende Gestaltungsmöglichkeiten und viele Herausforderungen, die ich gerne angenommen habe“, resümiert Bruhm.

Den fachlichen und persönlichen Austausch im Kollegium und mit den Studierenden habe ich immer als inspirierend und bereichernd empfunden.

Prof. Dr.-Ing. Hartmut Bruhm

Prof. Dr.-Ing. Hartmut Bruhm leitete das Labor für Regelungstechnik und gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Peter Fischer das Labor für Informations- und Automatisierungstechnik. Darüber hinaus unterstützte er den Aufbau des Robotiklabors CAMRA, das von Prof. Dr.-Ing. Alexander Czinki geleitet wird, und war auch dort in Lehre und Forschung tätig.

Professor Bruhm war langjähriges Mitglied des Fakultätsrates der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik und von 2008 bis 2013 Studiendekan. Als Beauftragter für den Aufbau des Studiengangs Mechatronik, der zum Wintersemester 2002/2003 in Aschaffenburg startete, war Hartmut Bruhm maßgeblich an dessen Einführung beteiligt. Darüber hinaus engagierte er sich als Beauftragter für Bauangelegenheiten bei der Planung des Mechatronik-Gebäudes.

Bei seinen Forschungsaktivitäten arbeitete Professor Bruhm mit mehreren Kollegen an der TH Aschaffenburg sowie mit externen Partnern zusammen und bot auch den Studierenden die Möglichkeit, sich im Rahmen von Abschlussarbeiten vertieft mit aktuellen Forschungsthemen auseinanderzusetzen. Einen besonders geeigneten Rahmen dafür bot der projektorientierte Masterstudiengang Elektro- und Informationstechnik, in dem die Studierenden während der gesamten Studiendauer von drei Semestern an einem Forschungsthema arbeiten können. Hier betreute Hartmut Bruhm Studierende in zahlreichen Projekten.

  • Professor Bruhm gibt einen Überblick über seine Forschungsprojekte.

Nach seinem ersten Forschungsprojekt an der TH Aschaffenburg, dem Kompetenzzentrum Regelungstechnik (KoRTec, 2001 – 2003) in Kooperation mit den Firmen OSWALD, Reis Robotics und WIKA, wurde Professor Bruhm 2006 zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Peter Fischer für seine Forschungsergebnisse mit dem Walter Reis Innovation Award for Robotics ausgezeichnet. Ferner wurde 2005 ein von ihm entwickeltes Verfahren zur besonders schnellen und feinfühligen Bewegungsführung patentiert.

Von 2008 bis 2011 forschte Professor Bruhm im Projekt LARISSA (LaserRobotik – Integration von Scan- und Fokussiereinheiten als hochdynamische System-Achsen). Kooperationspartner waren die Firmen Reis Robotics und RAYLASE GmbH.

Von 2011 bis 2014 folgte das Projekt ForTeRob (Force Controlled Teleoperated Machining with Standard Industrial Robots) in Kooperation mit der Universität Würzburg und den Firmen Reis Robotics und Metallbau Heidenau, welche die Forschungsergebnisse in praktische Anwendungen im Bereich Schleifen und Polieren von komplex geformten Bauteilen überführten.

Im anschließenden Projekt ETARA (Entwicklungs- und Testzentrum für Automatisierung, Robotik und Automotive), das bis 2016 vom Zentrum für Wissenschaftliche Services und Transfer (ZeWiS) gefördert wurde, forschte Professor Bruhm zusammen mit drei Kollegen im Bereich der Mobilrobotik und realisierte eine automatische Umgebungskartierung mit Anbindung an ein kommerzielles Geoinformationssystem.

Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand bleibt Hartmut Bruhm der Hochschule verbunden. Insbesondere möchte er weiterhin seine Blockveranstaltungen in den berufsbegleitenden Studiengängen anbieten.

Die TH Aschaffenburg dankt Prof. Dr. Hartmut Bruhm für sein 24-jähriges Engagement für die Hochschule und wünscht ihm weiterhin alles Gute.