Gemeinsam mit einem Delegationsteam besuchten der malaysische Bildungsminister Dr. Zambry Abdul Kadir, die Amtschefin des Bildungsministeriums Prof. Dr. Azlinda Azman und die malaysische Botschafterin aus Berlin, Datin Paduka Dr. Adina Kamarudin, am 22. Mai 2024 den Campus. Im Rahmen eines kleinen Festaktes besiegelte die TH Aschaffenburg ihre Kooperation mit zwei Hochschulen in Malaysia.
Die insgesamt 18-köpfige Gruppe, die an der Technischen Hochschule zu Gast war, umfasste führende Repräsentanten der „Universiti Teknikal Malaysia Melaka“ (UTeM) mit Präsidentin (Vice Chancellor) Prof. Datuk Ts. Dr. Massila Kamalrudin und der „Universiti Malaysia Pahang Al-Sultan Abdullah“ (UMPSA) mit Präsident (Vize Chancellor) Prof. Dato' Ts. Dr. Yuserrie bin Zainuddin sowie Mitgliedern der malaysischen Botschaft in Berlin und des Generalkonsulats in Frankfurt. Auf der deutschen Seite vertraten namhafte Gäste die Region Bayerischer Untermain: So fanden sich neben Aschaffenburgs Bürgermeister Eric Leiderer und Dr. Andreas Freundt, dem Hauptgeschäftsführer der IHK Aschaffenburg auch die Präsidentin der IHK Aschaffenburg, Dr. Heike Wenzel, Geschäftsführende Gesellschafterin der Wenzel Group, die gleichzeitig Vorsitzende des Hochschulrats der TH Aschaffenburg ist. Dr. Michael Harms, der stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), überbrachte eine Videobotschaft.
In ihren Begrüßungsreden sprachen Vizepräsident Prof. Dr. Ivo Schäfer, Präsidentin Prof. Dr. Eva-Maria Beck-Meuth und Bildungsminister Dr. Zambry Abdul Kadir über die vielfältigen Chancen und Spielarten des künftigen Austausches im Bereich Bildung, Forschung und Lehre, die für alle Beteiligten sicherlich noch mehr Offenheit, kulturellen Austausch und Innovationen im Bildungsbereich bereithalten. Für Studierende sollten vor allem Hürden gesenkt werden, einen Teil ihres Studiums im jeweils anderen Land zu verbringen. Aber auch gemeinsame Forschungsprojekte und Gastprofessuren sollen gefördert werden.
Nach den Ansprachen folgte der Höhepunkt des Programms: die feierliche Unterzeichnung der Kooperationsverträge zwischen der TH Aschaffenburg und den beiden malaysischen Universitäten UMPSA und UTeM. Nach der Unterzeichnung wurden Präsente ausgetauscht, bevor die Event-Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer kleinen Campusführung aufbrachen.
Besonders interessiert zeigten sich die Gäste bei der Besichtigung des BioMEMS Labors, wo sie Einblicke in die aktuelle Forschung auf dem Gebiet der Biomedizintechnik erhielten. Das BioMEMS Labor arbeitet derzeit unter anderem an essbaren Batterien und weiteren Neuheiten in der Mikrosystemtechnik. Zudem wurden der Delegation die Räumlichkeiten des neuen Studiengangs „Software Design International“ (SDI) gezeigt. Unter den Studierenden befinden sich derzeit auch eine Studentin und ein Student aus Malaysia, die ebenfalls dem Event beiwohnten.
Eine Überraschung war die Präsentation des sogenannten Flowmobils der Firma Meister Strömungstechnik aus der Region, die rege Geschäftsbeziehungen nach Malaysia unterhält und auch auf der Campus Careers einen Stand hatte. Das Flowmobil, ein mobiler Schulungs- und Demonstrationsraum, wurde auf das Campusgelände gebracht, um die praxisnahe Ausbildung an der TH Aschaffenburg zu demonstrieren. Den Abschluss des Events bildete ein Empfang im Hock-Saal der Technischen Hochschule, wo den Gästen Getränke und Snacks serviert wurden und es weitere Möglichkeiten für vertiefende Gespräche gab.
Danach brach die Gruppe zu einer Werksbesichtigung der Firma Linde Material Handling, KION Group, in Nilkheim auf. Linde Material Handling ist ein wichtiger Kooperationspartner der TH Aschaffenburg. Das gemeinsame Projekt KAnIS wurde jüngst erfolgreich abgeschlossen.
Der Besuch in Aschaffenburg war ein Gegenbesuch nach einer früheren Delegationsreise. Bei dieser hatte einige Wochen zuvor eine Gruppe deutscher Universitätsvertreterinnen und -vertreter unter der Schirmherrschaft des DAAD malaysische Universitäten wie die UTeM und die UMPSA besucht. Auch der Vizepräsident für Studium, Lehre und Internationales der TH Aschaffenburg, Prof. Dr. Ivo Schäfer, war Teil dieser Gruppe. Bereits während ihres Aufenthalts dort hatten die Hochschulvertreterinnen und -vertreter intensiv über Kooperationsmöglichkeiten zwischen den deutschen und malaysischen Bildungseinrichtungen diskutiert und den Grundstein für die nun unterzeichneten Vereinbarungen gelegt.
Der Besuch am 22. Mai bildet einen weiteren wichtigen Meilenstein für die globale Vernetzung der Technischen Hochschule Aschaffenburg mit Bildungseinrichtungen in aller Welt und unterstreicht den Einsatz aller Beteiligten für exzellente Bildung und Forschung im internationalen Kontext.
Übrigens: Malaysia besitzt 388 private Universitäten und Colleges sowie 20 staatliche Universitäten. Das System für höhere Bildung ist dort für den Privatmarkt geöffnet (wie es z.B. auch in den USA der Fall ist), wird jedoch strikt vom Staat reguliert und beaufsichtigt, um die Qualität der Lehre jederzeit zu gewährleisten. Wie Bildungsminister Dr. Zambry Abdul Kadir betonte, belegt das Thema Bildung konsequent den ersten Platz auf der Prioritäts- und Ausgabenliste des malaysischen Staatshaushaltes. Ganze 16 Prozent der staatlichen Gelder fließen in die Bildung. Zum Vergleich: In Deutschland waren es im vergangenen Jahr 4,4 Prozent.