Nach nur einem halben Jahr ist es dem Team des Projektes „Adaptive digitale Lernräume (AdLer)“ gelungen, einen virtuellen Lernraum mit verschiedenen Lernelementen zu entwickeln. Hierfür haben die drei Professoren Dr.-Ing. Jörg Abke, Dr.-Ing. Jens Elsebach und Dr. Raphael Roßmann von der TH Aschaffenburg mit Kolleginnen und Kollegen der Hochschule Kempten als Verbundpartnerin sowie dem Kooperationspartner zfh – Zentrum für Fernstudien im Hochschulverbund zusammengearbeitet. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre über einen Zeitraum von drei Jahren.
Mit einem Avatar ist es möglich, durch den Raum zu gehen und sich die verschiedenen Lernelemente (Videos, Texte, Aufgaben) anzuschauen, Aufgaben zu lösen und so sein Wissen zu testen. In der Weiterentwicklung soll AdLer ein frei verfügbares Tool werden, mit dem Lehrende über ein einfaches Autorentool virtuelle Lernräume mit 2D- und 3D-Visualisierung erstellen können – und das unter Berücksichtigung ihrer eigenen didaktischen Lehransätze.
Aber auch für Lernende soll es ein attraktives Lernsystem werden. Wieso nicht mal wie Hawkeye die richtigen Lösungen mit Pfeil und Bogen treffen oder wie Hulk die falschen Antworten zerschmettern? Oder ein Gebäude retten, indem man Gefahrenquellen entdeckt und die Ursachen behebt? Sei es nicht korrekt gelagertes Gefahrengut, sei es ein zugestellter Notausgang oder der nicht vorhandene Feuerlöscher – sich selbst ein Avatar und die verschiedenen Lernmöglichkeiten aussuchen zu können, könnte die Studierenden für das Lernen begeistern, ihre Neugierde wecken und die Selbstorganisation stärken. Noch ist „der AdLer nicht flügge“, aber das Team arbeitet sehr engagiert daran und versucht das System stetig zu optimieren. Dazu gehören Evaluationen, um Bedarfe bzw. Anforderungen herauszufinden oder die Entwicklung eines einfacheren Autorentools.
Ein nächster, großer Schritt wird die nutzerzentrierte Entwicklung der verschiedenen Komponenten und Funktionalitäten von AdLer sein. Im Detail gehören hierzu beispielsweise das bereits genannte grafische Autorentool, mittels dessen die Lehrenden auf einfache Weise adaptive Lernräume und -pfade grafisch beschreiben können, oder der Generator, der aus den Eingaben des Autorentools die adaptiven digitalen Lernräume in Form einer Lernumgebung generiert. Es sind noch viele weitere Punkte in der Weiterentwicklung geplant. Daher bleibt es bis zur Fertigstellung spannend.
Weitere Informationen wurden auf der Website zum Projekt AdLer zusammengetragen. Hier sollen auch die späteren Fortschritte festgehalten werden, so dass sich Interessierte, unter anderem durch Videos, immer auf den aktuellen Stand bringen können.