Im Anschluss an den diesjährigen International Day fand am vergangenen Mittwoch erstmalig der Thementag „Internationalisierungs- und interkulturelle Kompetenz“ im Rahmen des interdisziplinären Doktorandinnen- und Doktorandenkollegs iDok der TH Aschaffenburg statt.
Die Mitglieder des iDok, Hochschulangehörige und eine interessierte externe Zuhörerschaft aus der Stadt und der Region Aschaffenburg hatten die Gelegenheit, zwei Impulsvorträge von Doktorandinnen zu hören, die am IIK, dem Institut für Interkulturelle Kommunikation der TH Aschaffenburg und dem Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft der TU Darmstadt kooperativ promovieren. Betreut werden die beiden Doktorandinnen von den jeweiligen Institutsleiterinnen, Prof. Dr. Renate Link (TH Aschaffenburg) und Prof. Dr. Britta Hufeisen (TU Darmstadt).
Aufgrund der internationalen Zusammensetzung des Publikums und um dem Namen des Thementags auch in sprachlicher Hinsicht gerecht zu werden, hielten die Referentinnen ihre Vorträge primär in deutscher Sprache, jedoch mit zweisprachigen Foliensätzen und kurzen englischen Zusammenfassungen.
Nach einer Vorstellung des iDok durch Professorin Link machte Doktorandin Birgit Kraus mit einem die Begleitforschung ihrer Dissertation ergänzenden Vortrag den Anfang. Ihr Thema: "Wisse, woher Deine Studierenden kommen – warum die Erkundung von 'Lieferanten'-Schulen für die Internationalisierung an Hochschulen wichtig ist" / "Knowing where your students come from – the importance of 'supplier' school exploration for enhancing internationalisation in higher education". Dabei zeigte Birgit Kraus den Zusammenhang zwischen den an Sekundarschulen angebotenen Fremdsprachen und Aktivitäten mit Auslandsbezug zur späteren internationalen Affinität Studierender auf.
Im Anschluss stellte Doktorandin Angela Warkentin das Konzept ihrer Dissertation vor. Der Titel ihres Impulsvortrages lautete "Interkulturelle Führungskommunikation: Wie weibliche Führungskräfte erfolgreich in einem interkulturellen Arbeitsumfeld kommunizieren" / "Intercultural leadership communication: How female managers successfully communicate in an intercultural work environment". In diesem Zusammenhang betonte sie, dass der Anteil von weilblichen Führungskräften in Deutschland mit derzeit unter 30 % stagniert und unter dem europäischen Durchschnitt liegt, obwohl Studien belegen, dass ein hoher Anteil von Frauen in Managementpositionen zu mehr Profitabilität in Unternehmen führt.
Impulsvorträge des iDok haben interdisziplinären Charakter, dienen der Vernetzung und besitzen einen dem interdisziplinären Publikum angemessenen Detailierungsgrad. Auch schwierige Fachthemen werden verständlich eingeführt und anschaulich erklärt. Die Impulsvorträge sind prägender Bestandteil des Graduiertenkollegs und ein Zeichen für die aktive Beteiligung der Promovierenden und der Betreuenden am iDok.
Nach den beiden Vorträgen gab es die Möglichkeit, bei einem Umtrunk die Themen vertiefend zu diskutieren, sich zu vernetzen und über das Kolleg zu informieren. Auch hatten die Teilnehmenden Gelegenheit die beiden Poster mit Graphic Recordings, die Suzanne Lawerentz, Visual Artist und Lehrbeauftragte an der TH Aschaffenburg, simultan während der Vorträge als illustrierte Protokolle gezeichnet hatte, ansehen und diskutieren. Graphic Recordings halten das Gesagte in Echtzeit graphisch fest und unterstützen so mit Zeichnungen visuell das Protokollieren von Kernaussagen auf Veranstaltungen und Konferenzen.
Der ursprünglich auch für diesen Thementag geplante dritte Impulsvortrag des kooperativen IIK-Doktoranden Zhenan Li (TH Aschaffenburg & FAU Erlangen-Nürnberg) zum Thema "Digitale Lebensumgebung als Rahmenbedingung für die Gestaltung der zukunftsorientierten Berufsbildung in China" / "Digital living environment as a framework condition for the design of future-oriented vocational training in China" musste aufgrund unvorhersehbarer Umstände leider kurzfristig verschoben werden und wird in Kürze online als Lunchtime Business Talk nachgeholt. Der Termin wird noch bekanntgegeben.
Foto ganz oben: Prof. Dr. Renate Link (rechts) mit Doktorandin Birgit Kraus