Wie altern Gitarrensaiten und welchen Einfluss haben die Umweltbedingungen, wie zum Beispiel Temperatur oder Feuchtigkeit, darauf?
Diese Frage stellten sich im Herbst des vergangenen Jahres Anna Spicka und Susanne Schürmann, Schülerinnen der 10. Jahrgangsstufe das Karl-Theodor-von-Dalberg-Gymnasiums in Aschaffenburg. Die beiden Musikerinnen überlegten sich zunächst die genaue Umsetzung ihrer Idee und suchten dann Unterstützung bei der Technischen Hochschule Aschaffenburg.
Im Labor für Materialtechnologien, das von Prof. Dr. Michael Kaloudis geleitet wird, konnten sie dann ihre Experimente durchführen. Dabei lagerten die beiden Mädchen zunächst verschiedene Gitarrensaiten für mehrere Tage in einem Klimaschrank, wo sie einer hohen Temperatur und Luftfeuchtigkeit ausgesetzt waren. Anschließend untersuchten sie mit einem selbst gebauten Monochord die Tonfrequenzen dieser Gitarrensaiten. Parallel führten die beiden Jungforscherinnen Vergleichsmessungen mit neuen bzw. bespielten unbehandelten Saiten durch. Es stellte sich heraus, dass Gitarrensaiten in dem simulierten Alterungsprozess oxidieren können, was ihr Klangverhalten verändert. Je nach verwendetem Produkt verschlechterten oder verbesserten sich die Obertöne.
Mit diesem Projekt erreichten Anna und Susanne beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“, der Ende Februar im ICO Obernburg stattfand, den 1. Preis im Fachgebiet Physik. Damit qualifizierten sie sich für den Landeswettbewerb, der Mitte April in Vilsbiburg stattfand. Dort erhielten die beiden zwei Sonderpreise, ein Forschungspraktikum „Astrophysik“ an der LMU München sowie den Preis „Physik der Musik“ der Hermann-Gutmann-Stiftung.
Die TH Aschaffenburg gratuliert den beiden Preisträgerinnen ganz herzlich!