Insgesamt 60 Ingenieurinnen und Ingenieure aus Deutschland, Österreich und der Schweiz trafen sich am 10. März 2022 virtuell, um sich über aktuelle Methoden und Trends in der Messtechnik auszutauschen. Die Veranstaltung mit dem Titel „Echtzeitanalyse und Leistungsmessung von elektrischen Maschinen und Stromrichtern“ ist schon seit vielen Jahren in der Fachwelt etabliert.
Das Labor für Leistungselektronik, elektrische Maschinen und Antriebe, das von Prof. Dr.-Ing. Johannes Teigelkötter geleitet wird, organisiert das wissenschaftliche Seminar in Zusammenarbeit mit dem Cluster Leistungselektronik, dem Cluster Mechatronik und Automation und dem industriegeführten europäischen Forschungsnetzwerk „European Center for Power Electronics e.V.“ (ECPE) einmal jährlich.
In 15 Vorträgen präsentierten am Donnerstag die Referentinnen und Referenten aus namhaften Unternehmen, forschungsstarken Hochschulen und Universitäten die neusten Ergebnisse aus dem Bereich der Messtechnik. Die Expertise der Technischen Hochschule Aschaffenburg auf dem Gebiet der elektrischen Energietechnik präsentierte Prof. Dr.-Ing. Michael Mann in seinem Vortrag zum Thema „Power Quality – Netzqualitätsmessungen am Beispiel elektrischer Energieversorgungsnetze“.
Möglichkeiten zur Reduzierung des Energieeinsatzes und optimaler Materialeinsatz bei elektrischen Maschinen
Auch der Krieg in der Ukraine beschäftigte die Teilnehmenden. So sieht Prof. Dr. Johannes Teigelkötter in der „Erpressbarkeit der EU hinsichtlich der Versorgung mit Energie und Rohstoffen“ einen entscheidenden Faktor für die Eskalation des Geschehens. „Hier kann dieses Seminar langfristig eine kleine Hilfestellung bieten. Es stellt Technologien und Methoden zur Reduzierung des Energieeinsatzes bei der Umformung und Verteilung elektrischer Energie praxisgerecht vor“, erläutert Professor Teigelkötter. Als weiterer Schwerpunkt in diesem Seminar ist der optimale Materialeinsatz bei elektrischen Maschinen zu nennen.
Als Ergebnis konnten zwei Trends ausgemacht werden:
- Die messtechnischen Lösungen werden immer stärker der jeweiligen Anwendung angepasst. Daher wird das Angebot der Messgerätehersteller noch vielfältiger als in der Vergangenheit.
- Berechnungsmodelle und deren messtechnischen Verifikation werden praktisch als eine gemeinsame Aufgabe gesehen und nicht wie früher von unterschiedlichen Fachabteilungen durchgeführt.
Diese Entwicklungen erfordern eine gute Markübersicht über Messmittel und -methoden. Ebenso steigen die Anforderungen an die dort tätigen Ingenieurinnen und Ingenieure. Aus diesen Gründen ist geplant, das Seminar im nächsten Jahr wieder in Präsenz durchzuführen.