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Drei neue Professoren verstärken die Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik in Lehre und Forschung

Die drei neuen Professoren stehen vor einer weißen Messewand mit TH-Logo

Für die Studiengänge Elektro- und Informationstechnik, Erneuerbare Energien und Energiemanagement sowie Software Design sind zum Wintersemester drei neue Professoren an der TH Aschaffenburg gestartet.

Am vergangenen Freitag stellten sich im Rahmen der Antrittsvorlesungen in der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik Prof. Dr. Ferdinand Keil, Prof. Dr. Jóakim von Kistowski und Prof. Dr. Dirk Pietruschka dem Kollegium, den Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit vor. Alle drei wurden zum Wintersemester 2024/25 an die TH Aschaffenburg berufen.

 

  • Der Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik am Rednerpult vor Publikum

    Der Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik, Prof. Dr. Jürgen Vaupel, stellt die neuen Kollegen im Rahmen der Antrittsvorlesungen offiziell vor.

  • Der Dekan am Rednerpult

Prof. Dr. Ferdinand Keil lehrt und forscht im Studiengang Elektro- und Informationstechnik (EIT). Als Professor für Schaltungstechnik vertritt er die Themen Integration elektronischer Systeme und Zuverlässigkeit.

Die Themen Green IT, Software Architektur, DevOps und Softwareperformance und -resilienz sind die Fachgebiete von Prof. Dr. Jóakim von Kistowski, der für den Studiengang Software Design (SD) und Software Design International (SDI) an die Technische Hochschule berufen wurde.

Im Studiengang Erneuerbare Energien und Energiemanagement (E3) lehrt und forscht Prof. Dr. Dirk Pietruschka. Er vertritt die Themen vernetzte Energiesysteme und smarte Quartiere.
 

  • Professor Keil am Rednerpult neben dem Banner der Fakultät IWIN

    Prof. Dr. Ferdinand Keil

Neu an der TH AB für den Studiengang Elektro- und Informationstechnik

Ferdinand Keil arbeitete von 2015 bis 2022 als Doktorand am Fachgebiet Integrierte Elektronische Systeme an der TU Darmstadt. 2022 promovierte er zum Thema Beschleunigte Lebensdaueruntersuchungen an LED-Betriebsgeräten. Ab 2022 leitete er die Forschungsgruppe Integration elektronischer Systeme und Zuverlässigkeit. Im Rahmen seiner Tätigkeit an der TU Darmstadt war er an mehreren Projekten zum Thema Zuverlässigkeit von elektronischen Baugruppen und Bauteilen beteiligt. Ein weiteres Interessensgebiet von Professor Keil ist die Integration von elektronischen Systemen in Maschinenelemente.

In seinem Vortrag im Rahmen der Antrittsvorlesungen erläuterte Professor Keil am Beispiel von LED-Betriebsgeräten, wie beschleunigte Lebensdauertests unter erhöhter Temperatur und Luftfeuchtigkeit durchgeführt werden können. Erkenntnisse können in solchen Versuchen immer erst dann gewonnen werden, wenn Prüflinge ausfallen oder nicht mehr korrekt funktionieren. „Jetzt beginnt die Detektivarbeit“, so Ferdinand Keil, „denn es muss noch identifiziert werden, warum genau der Prüfling ausgefallen ist.“ Zum Abschluss gab Ferdinand Keil noch einen Ausblick auf die statistischen Methoden zur Auswertung solcher Lebensdauerexperimente. Hier zeigten sich auch Anknüpfungspunkte an die Themen der Kolleginnen und Kollegen aus der Fakultät Gesundheitswissenschaften (in Gründung), denn einige der gezeigten Methoden werden auch bei der Auswertung von medizinischen Studien genutzt.

  • Professor von Kistowski am Rednerpult neben dem Banner der Fakultät IWIN

    Prof. Dr. Jóakim von Kistowski

Neu in der Lehre für den Studiengang Software Design

Geboren in Kiel, sammelte Jóakim von Kistowski früh internationale Erfahrungen, darunter ein Jahr in den USA sowie ein halbes Jahr auf Island. Sein Studium der Informatik absolvierte er am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), wo er den Bachelor- und Masterabschluss erwarb.

Seine Promotion an der Universität Würzburg widmete er dem Thema „Measuring and Rating the Energy Efficiency of Servers“. Während dieser Zeit war er aktiv in der internationalen Standardisierungsorganisation SPEC (Standard Performance Evaluation Corporation) tätig. Als Leiter der Power Working Group in der SPEC Research Group forschte er an Verfahren zur Messung und Verbesserung der Energieeffizienz von IT-Systemen. Ein bedeutender Beitrag seiner Arbeit war die Mitentwicklung der Server Efficiency Rating Suite, die heute von führenden Institutionen in den USA und Europa zur Zertifizierung der Energieeffizienz von Rechenzentrums-Hardware eingesetzt wird. Dabei arbeitete er eng mit führenden Unternehmen der IT-Industrie zusammen, die in den Bereichen Hardwareentwicklung, Softwarearchitektur und Rechenzentrumsbetrieb weltweit tätig sind.

Von 2019 bis 2024 war Prof. Dr. von Kistowski, der zurzeit in Zirndorf bei Nürnberg lebt, bei einem großen deutschen IT-Dienstleister tätig. Dort verantwortete er als Senior Software-Architekt die Entwicklung cloud-nativer Microservice-Anwendungen und leitete ein Team, das DevOps-Prozesse und -Infrastrukturen im Unternehmen vorantrieb. Darüber hinaus initiierte und betreute er mehrere Forschungsprojekte in den Bereichen Software-Resilienz, Performance-Optimierung und nachhaltige IT (Green IT).

In seinem Vortrag zeigte Prof. Dr. Jóakim von Kistowski auf, wie Entwicklerinnen und Entwickler dabei unterstützt werden können, die Qualität ihrer Software sowohl während der Entwicklung als auch im Betrieb sicherzustellen. Der Fokus lag dabei auf den Aspekten Performance, Verfügbarkeit und insbesondere der Energieeffizienz von Software.

Anhand konkreter Beispiele veranschaulichte er, wie die Energieeffizienz von Software in Rechenzentren gemessen und die Effizienz von Servern gewährleistet werden kann. Zudem gab er einen Ausblick darauf, welche Fortschritte die Forschung in naher Zukunft erzielen könnte, um Entwicklerinnen und Entwicklern noch bessere Werkzeuge und Methoden zur Optimierung der Energieeffizienz ihrer Softwarelösungen bereitzustellen.

  • Professor Pietruschka am Rednerpult neben dem Banner der Fakultät IWIN

    Prof. Dr. Dirk Pietruschka

Neuer TH-Professor im Studiengang Erneuerbare Energien und Energiemanagement

Dirk Pietruschka ist gebürtiger Tübinger und hat Bauphysik und erneuerbare Energiesysteme an der Hochschule für Technik in Stuttgart studiert. Promoviert hat er im Bereich regelungstechnische Optimierung von nachhaltigen Heiz- und Kühlsystemen an der De Montfort University (DMU) in Leicester, Großbritannien. Als Forscher an der Hochschule für Technik in Stuttgart beschäftigte er sich von 2005 bis 2024 mit der Entwicklung von nachhaltigen und intelligenten Energiesystemen für Gebäude und Quartiere. Von Mai 2019 bis September 2024 leitete er an der HFT Stuttgart das Forschungszentrum für nachhaltige Energietechnik – zafh.net – und war Gesamtprojektleiter der Forschungspartnerschaft iCity. Außerdem ist er Co-Gründer und geschäftsführender Gesellschafter eines im Oktober 2015 gegründeten Unternehmens, das sich mit der intelligenten Steuerung und Vernetzung von nachhaltigen Energiesystemen in Gebäuden und Quartieren beschäftigt.

In seiner Antrittsvorlesung ging Professor Pietruschka zunächst auf die dringende Notwendigkeit einer zügigen Energiewende ein und hob dabei die Herausforderungen hervor, die sich aus der volatilen Energieerzeugung durch Wind- und Photovoltaikanlagen ergeben.

Zentrale Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende ist eine intelligente, vorausschauende und vernetzte Steuerung der volatilen Energiesysteme. In meiner neuen Rolle als Professor möchte ich junge Menschen für dieses Thema begeistern und ihnen das hierfür notwendige Wissen vermitteln.

Prof. Dr. Dirk Pietruschka

Im Anschluss beleuchtete er die ausgleichende Rolle, die intelligente Quartiere mit vernetzten Energiesystemen übernehmen können. Er zeigte auf, wie sich durch eine vorausschauende Steuerung des Energieverbrauchs Schwankungen in der Stromerzeugung effektiv abfedern lassen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der optimalen Nutzung thermischer und elektrischer Speicher, die es ermöglichen, den Stromverbrauch gezielt in Zeiten hoher Erzeugung aus erneuerbaren Energien zu verlagern und gleichzeitig Lastspitzen in Phasen geringer Produktion zu vermeiden. Wie eine solche Strategie in der Praxis umgesetzt werden kann, veranschaulichte Professor Pietruschka anhand eines konkreten Beispiels.