Um einen aktuellen Einblick in das 2022 eröffnete KI-Regionalzentrum Unterfranken zu erhalten, stattete der Bayerische Staatminister für Digitales, Dr. Fabian Mehring, MdL, der TH Aschaffenburg am 9. Oktober 2024 einen Besuch ab.
TH-Präsidentin Prof. Dr. Eva-Maria Beck-Meuth, Kanzlerin Dr. Heide Klug und Prof. Dr.-Ing. Klaus Zindler, Vizepräsident für Forschung und Transfer, freuten sich, den hochrangigen Gast gemeinsam mit KI-Regionalzentrumsleiter Prof. Dr. Boris Bauke erstmalig auf dem Aschaffenburger Campus begrüßen zu dürfen.
Digitalminister Mehring bedankte sich in seinem Grußwort für das Engagement der TH Aschaffenburg und aller am KI-Regionalzentrum Unterfranken Beteiligten. Er lobte den tatkräftigen Einsatz, „die Expertise im Bereich KI ins Herz des Bayerischen Mittelstands zu tragen“ und dafür zu sorgen, „dass auch familiengeführte mittelständische Unternehmen in Bayern fit sind für das KI-Zeitalter.“ Mit Blick auf die rasante Dynamik der Zukunftstechnologien ist seine Botschaft: „Mit Zukunftsoptimismus Gas geben!“, denn um im Zeitalter der KI-Revolution im internationalen Wettbewerb mithalten zu können, so seine motivierende Bekräftigung, brauche es vor allem „bayerischen oder Aschaffenburger Mut.“
Dabei betonte Mehring die Wichtigkeit der Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
„Wir müssen es gemeinsam schaffen. […] Wir müssen uns vielmehr als Team verstehen im globalen Wettbewerb, um junge Menschen zu begeistern, für MINT-Fächer und für Zukunftstechnologien.“
Einen Überblick über die bisherige Entwicklung des KI-Regionalzentrums Unterfranken gab Prof. Dr. Boris Bauke, der dieses leitet und Gründungsmitglied des 2019 ins Leben gerufenen Kompetenzzentrums KI der TH Aschaffenburg ist. Nachdem 2021 eine KI-Community aus 33 regionalen Unternehmen entstand, fiel im Jahr darauf im Rahmen des vom Bayerischen Digitalministerium geförderten Programms „KI Transfer Plus“ der Startschuss für das KI-Regionalzentrum Unterfranken.
Professor Bauke skizzierte die bisherigen Erfolge der ersten beiden Runden, in denen regionale kleine und mittelständische Unternehmen in individuellen Coachingprojekten beim nachhaltigen Aufbau eigener Expertise im Bereich „Künstliche Intelligenz“ durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Hochschule unterstützt wurden. Dabei zeigte er auf, wie sich das vor zwei Jahren eröffnete KI-Regionalzentrum an der TH Aschaffenburg etabliert und die Zusammenarbeit mit den beteiligten Unternehmen bereichert hat: 6 von 7 Unternehmen gründeten eine interne KI-Organisationseinheit, hundert Prozent der Unternehmen überführten die Projekte in Produkte oder produktive Prozesse.
Anschließend stellte Bauke konkrete Anwendungsfälle, so genannte „Use Cases“, von drei regionalen Unternehmen vor: Die Firma Reis Robotics entwickelte einen KI-Assistenten für Service-Techniker, das Medienhaus Main-Echo führte ein KI-gestütztes Hilfesystem für die Redaktionen ein und die Firma e.solutions verwirklichte einen intelligenten Assistenten für ihre Mitarbeitenden im IT-Bereich. Minister Mehring nutzte die Gelegenheit, im Anschluss an die Vorträge bei einem Get-together mit den Vertreterinnen und Vertretern der genannten Firmen ins Gespräch zu kommen.
Dr. Michael Klimke, Geschäftsführer von baiosphere, stellte das Bayerische KI-Netzwerk und den KI-Kompass vor. Annabel Schwenda von der appliedAI, Europas größter Initiative für die Anwendung vertrauenswürdiger KI-Technologie in Unternehmen, gab ebenfalls einen Einblick in ihre erfolgreiche Arbeit im Hinblick auf das Regionalzentrum.
Im Anschluss daran nahm sich Digitalminister Mehring Zeit für ein Round-Table-Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der TH Aschaffenburg sowie regionaler IT-Unternehmen, die der Initiative für Informatik (IfI) angehören.
Die IfI setzte sich vor einigen Jahren stark dafür ein, dass der Studiengang „Software Design“ 2020 an der TH Aschaffenburg etabliert werden konnte. Die beteiligten Unternehmen bieten Praktikumsplätze, Abschlussarbeiten und natürlich Jobs für die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs an und sind wichtige Partner der Hochschule. Einige der Unternehmen hatten auch bereits 2022 in der ersten Runde Use Cases mit dem KI-Regionalzentrum bearbeitet.
Zum Hintergrund:
In Unterfranken erhalten kleine und mittelständische Unternehmen vom Bayerischen Digitalministerium gezielt Unterstützung beim Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). Bayerns ehemalige Digitalministerin Judith Gerlach eröffnete am 2. Dezember 2022 offiziell das neue KI-Regionalzentrum an der TH Aschaffenburg. Das Zentrum hat inzwischen mit Unternehmen aus der Region konkrete Anwendungsfälle dieser Zukunftstechnologie ermittelt und entwickelt, die den Betrieben jeweils einen ganz konkreten Mehrwert bringen.
Bild ganz oben: Der Bayerische Digitalminister Dr. Fabian Mehring, MdL, im Gespräch mit KI-Regionalzentrumsleiter Prof. Dr. Boris Bauke und Vertretern regionaler Unternehmen