Am Freitag, 23. September 2022, fiel der offizielle Startschuss zum EU-Projekt „Dialog City“. Im Projekt werden die Partizipation und die digitale Transformation sozial-integrativer, umweltfreundlicher und wirtschaftlich nachhaltiger Strukturen gefördert. Im Rahmen eines kreativen Konferenzformats („Unconference“) wurde das Projekt in Anwesenheit von Judith Gerlach, Staatsministerin für Digitales, der Öffentlichkeit vorgestellt. Internationale Expertinnen und Experten aus insgesamt neun europäischen Staaten, die Projektpartner des Projekts sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger tauschten sich an der TH Aschaffenburg intensiv über Fragen einer bürgernahen und partizipativen Digitalisierung aus. Mehr als 60 Personen nahmen an der Konferenz teil.
Initiator und Koordinator des bis 2025 laufenden Projekts „Dialog City“ ist die Stadt Aschaffenburg. Die Förderung mit knapp einer Million Euro durch die EU ist auch eine Bestätigung der dialogorientierten Digitalisierungsstrategie der Stadt Aschaffenburg: „Bei der Dialog City steht immer der Mensch im Mittelpunkt – das heißt, dass wir für Aschaffenburg eine technologisch fortschrittliche, wirtschaftlich erfolgreiche, ökologisch nachhaltige und sozial inklusive Stadt wollen. Dafür ist es zwingend notwendig, die anstehende Digitalisierung im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern zu gestalten. Denn in einer Dialog City soll die Technik in erster Linie dem Menschen dienen. Damit fördern wir Innovation: Um Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern. Und wir erhöhen – als zentrales Ziel – die Lebensqualität für alle“, sagt Eric Leiderer, Bürgermeister und Digitalreferent der Stadt Aschaffenburg.
Judith Gerlach, Staatsministerin für Digitales und Schirmherrin der Unconference, erklärte in ihrer Rede: „Aschaffenburg wächst und wächst – wie die meisten bayerischen Städte. Diesen Wandel sehen wir als Chance, innovative Stadtentwicklung zu gestalten. Und das auch und gerade mit digitalen Lösungen, wie sie hier im Barcamp entwickelt wurden. Das entspricht ganz meinem Motto: Die Digitalisierung soll für die Menschen da sein und ihnen helfen. So gestalten wir lebenswerte und – im wahrsten Sinne des Wortes – smarte Städte.“
Die Auftaktveranstaltung fand im Rahmen einer sogenannten „Unconference“ statt. Bei diesem kreativen Konferenzformat können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Agenda mitbestimmen. „Wir freuen uns sehr über die erfolgreiche Auftaktveranstaltung zum EU-Projekt Dialog City bei uns an der TH Aschaffenburg. Es zeigt sich erneut, dass Aschaffenburg als Wissenschaftsstandort und Motor für kreative und innovative Konzepte im Bereich Digitalisierung in Europa immer mehr an Bedeutung gewinnt“, erklärt Prof. Dr. Eva-Maria Beck-Meuth, Präsidentin der TH Aschaffenburg.
„Als praxisnahe Technische Hochschule kooperieren wir bereits seit Jahren erfolgreich mit der Stadt Aschaffenburg. Unser gemeinsames Ziel ist es, wissenschaftliche Expertise zugunsten der Weiterentwicklung unserer Kommune einzusetzen, um das Leben der Bürgerinnen und Bürger sicherer und attraktiver zu gestalten. Wir freuen uns, dass wir Gastgeberin der Auftaktveranstaltung dieses neuen, vielversprechenden Projekts sein durften“, so Prof. Dr.-Ing. Klaus Zindler, Vizepräsident Forschung der TH Aschaffenburg.
Das Projekt Dialog City wird vom Creative Europe Programm kofinanziert und wird von 2022 bis Ende 2025 umgesetzt. Das Projekt wurde initiiert und wird koordiniert durch das Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg. Projektpartner sind: Culturepolis (GR), Stadtmuseum Graz GmbH (AT), Fondazione Cirko Vertigo (IT), Quatorze (FR), Centro Formazione Professionale Cebano Monregalese (IT) und Consorcio Interaziendale Canavesano per la Formazione Professionale Ciac (IT).
Der Förderetat beträgt knapp 1 Million Euro. Das europäische Projekt Dialog City ist aus der Überzeugung heraus entstanden, dass pure technische Innovation viel zu kurz greift. Es bedarf einer neuen Denkweise, um die digitale Transformation begreifbar und anwendbar zu machen. Ziel von Dialog City ist es deshalb, sozialintegrative, umweltfreundliche und wirtschaftlich nachhaltige Strukturen mit urbaner Digitalisierung zu verbinden. Mitmachen steht daher im Mittelpunkt. Mit der Entwicklung neuer Ansätze wird digitale Innovation an die unmittelbare Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger geknüpft. Die Erstellung eines digitalen Bürgerarchivs ist dabei ein wesentliches Element des europäischen Projektes. Drei Hybrid Festivals dienen als physisch-digitale Kulturveranstaltungen, um ein vielfältiges Publikum in fünf europäischen Ländern zu erreichen. Ein Art-for-Public-Residenzprogramm lädt Künstlerinnen und Künstler ein, auf der Grundlage eines partizipativen Ansatzes Ideen für urbane Interventionen zu produzieren. Und die Entwicklung eines Future Literacy Programms bietet die Möglichkeit, Zukunft neu zu denken und sie heute, hier und jetzt mitzugestalten.