Am Donnerstag, den 16. November hat die Bayernwerk AG (Bayernwerk) in München wieder den Bayerischen Kulturpreis vergeben. In der Sparte Wissenschaft erhielten 33 Absolventinnen und Absolventen sowie Doktorandinnen und Doktoranden bayerischer Hochschulen, Universitäten und Kunsthochschulen den begehrten Preis. Auch Miriam Schatz, Absolventin der Technischen Hochschule Aschaffenburg, wurde für ihre wissenschaftliche Leistung geehrt.
Die in Aschaffenburg lebende Miriam Schatz erhielt die mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre Masterarbeit im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Ihre Arbeit liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie sich Reizüberflutung auf die menschliche Leistungsfähigkeit bei der Entscheidungsfindung auswirkt und welche Verhaltensweisen daraus im betriebswirtschaftlichen Umfeld resultieren.
In der kognitiven Psychologie beschreibt der „Cognitive Load“ (CL) die kognitive Belastung beim Lernen. Miriam Schatz untersuchte in ihrer Masterarbeit, wie sich der CL und der „Information Load“ (IL), also die Informationsflut, auf das Verhalten und die Emotionen von Menschen auswirken, die Entscheidungen im betriebswirtschaftlichen Kontext treffen. Die Ergebnisse ihrer differenzierten Metaanalyse zeigen, dass sich CL und IL eher negativ auf Emotionen und Verhalten auswirken, dass es jedoch auch positive Effekte bei Aufgabenleistung sowie Urteilsvermögen und Entscheidungsfindung gibt. „Mittels dieser Metaanalyse sollen die realen Auswirkungen von CL und IL verdeutlicht werden“, fasst die Preisträgerin zusammen.
Wissenschaftlich betreut hat die Masterarbeit von Miriam Schatz Prof. Dr. Peter Gordon Rötzel. der gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Francesco Volpe an der TH Aschaffenburg das Projekt iCLoU 4KMU (innovatives Cognitive Load orientiertes Unterrichtsformat für Digitalisierungspraxis und Nachhaltigkeit in kleinen und mittelständischen Unternehmen) leitet. Im Rahmen dieses Projekts will die TH Aschaffenburg gemeinsam mit Partnern aus der Industrie durch ein innovatives an kognitiver Belastung orientiertes Unterrichtsformat die Weiterbildung von Mitarbeitenden auf ein neues Level bringen. Dabei werden neueste Verfahren mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) in die digitale Weiterbildung eingebunden. Gefördert wird das Vorhaben vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
Den Preis in der Sparte Wissenschaft haben neben Miriam Schatz 32 weitere Absolventinnen und Absolventen bayerischer Hochschulen, Kunsthochschulen und Universitäten bekommen. Den Bayerischen Kulturpreis verleiht das Bayernwerk in Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Während eine Fachjury die fünf Kunstpreisträgerinnen und -preisträger auswählt, benennen die staatlichen bayerischen Hochschulen, Kunsthochschulen und Universitäten ihre besten Absolventinnen und Absolventen sowie Doktorandinnen und Doktoranden. Alle Preisträgerinnen und Preisträger erhalten neben dem Preisgeld die von dem Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer geformte Bronzestatue „Gedankenblitz“.
„Wir leben in einer Zeit mit neuen Aufgaben und Herausforderungen. Um sich diesen zu stellen, braucht es von uns allen den Mut zu Neuem und zu Veränderungen. Entscheidende Impulse schenkt uns neben der Kunst die Wissenschaft. Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger aus der Hochschullandschaft liefern wieder mal ein Feuerwerk der Wissenschaften. Das ist beeindruckend. Mit unserer Auszeichnung wollen wir alle dazu motivieren, ihren Weg ambitioniert weiterzugehen“, sagt Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG.
Der Bayerische Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume betont:
„33 neue Sterne am bayerischen Forschungshimmel: Die Preisträger beleben mit ihrem Ideenreichtum unseren Wissenschaftsstandort. Hier zeigt sich: Unsere Hochschulen sind Talent- und Innovationschmieden. Allen Absolventinnen und Absolventen wünsche ich das Beste für ihren Lebensweg. Machen Sie weiter so – Sie sind die Zukunft unseres Landes!““
Bild ganz oben: Prof. Dr. Peter Gordon Rötzel gratuliert Kulturpreisträgerin Miriam Schatz zu ihrer Auszeichnung (Foto: Heike Spielberger, TH Aschaffenburg)