Fünf regionale Existenzgründer kämpften am 16. September 2022 um die Gunst von erfahrenen Unternehmern. Gemeinsam mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft – Regionalgruppe Bayrischer Untermain (BVMW) und dem Digitalen Gründerzentrum hatte das ESF-Projekt mainproject bereits zum vierten Mal den Company Battle der TH Aschaffenburg veranstaltet. Premiere hatte dieses Jahr der Austragungsort. Der Company Battle fand im Rahmen der ersten Aschaffenburger Gründermesse in der Eissporthalle statt.
Erik Kaiser von der Summetix GmbH überzeugte mit seinem Unternehmen, das mit seiner KI-Technologie auf die zentrale Herausforderung von Unternehmen im Kontext der Digitalisierung abzielt: die Informationsüberflutung. Durch den Einsatz von speziell trainierten KI-Verfahren können Kaiser und seine Geschäftspartner, Dr. Johannes Daxenberger und Benjamin Schiller, wesentlich schneller als der Mensch Kundenfeedback zu beliebigen Produkten aus beliebigen Textquellen herausfiltern. Hierdurch lassen sich Produkte gezielt an die Kundenbedürfnisse anpassen und schneller wichtige Unternehmensentscheidungen treffen. 2021 war die Summetix GmbH unter den „Top 50 Start-ups“, einem deutschlandweiten Ranking der Passion4Business GmbH, platziert.
Der von den Jury-Mitgliedern eingebrachte Beratungspreis im Gesamtwert von mehreren Tausend Euro bestand aus Co-Working-Arbeitsplätzen, Mentoring-Terminen zu Marketing- und Vertriebsthemen sowie Coachingleistungen. Zudem werden die Start-up-Unternehmen der drei Erstplatzierten mit einem Liquiditätszuschuss gefördert. Neben den Jury-Mitgliedern unterstützt dieses Jahr ebenfalls das Medienhaus Main Echo die Gewinner großzügig mit einem Medientraining sowie Advertorial.
Ziel der Gründermesse war es die Innovationskraft, Digitalisierung und allgemeine Gründungsqualifizierung in der Region am Bayerischen Untermain zu stärken. Da ist es nicht verwunderlich, dass alle Teilnehmer des Company Battle eins verbindet: das Thema Digitalisierung. Alle in unterschiedlichen Branchen und Produkt- sowie Kundensegmenten, jedoch mit dem gleichen Ziel, kreative Lösungen für die Anforderungen der wachsenden digitalen Wirtschaftswelt zu realisieren. So bietet die cloud-basierte Appollo Low Code Platform des zweitplatzierten Vater-Sohn-Gründer-Duos, Dr. med. Dipl.-Ing. Eckhard Herdt sowie Mario Herdt, eine Applikationsentwicklungsplattform für interne und unternehmensübergreifende Prozesse an, die eine App-Entwicklung ohne Programmierkenntnisse ermöglicht und das Gründer-Team von Dainer, präsentiert von Bastian Stahl, eine neue Plattform, die Gastronomie und Gäste digital verbindet.
Neben der Digitalisierung ist auch Nachhaltigkeit bei den Firmengründern ein wichtiges Thema. Das drittplatzierte Start-up-Unternehmen OneVCard, vorgestellt von Christian Schneidawind, verzichtet dank digitaler Visitenkarten auf den klassischen Papierdruck und bietet neben einer App zum Teilen von Kontaktdaten sogenannte wiederverwendbare Physicals in Form von bspw. Metall Visitenkarten an. Die Kambium GmbH, präsentiert von Manuel Curs, legt bei ihren Projekten Wert auf Zukunftsthemen wie Energieeffizienz.
Jeweils sieben Minuten hatten die fünf Existenzgründer Zeit, um ihr Business-Konzept zu präsentieren und weitere sieben Minuten, um sich den Fragen der Jury zu stellen. Zu dieser gehörten Prof. Dr. Victoria Bertels – Professorin für Marktforschung und quantitative Methoden der BWL an der TH Aschaffenburg, Sebastian Herrmann – Wirtschaftsprüfer und Steuerberater bei Emrich Wangler Herrmann, Dr. Marianne Hock-Döpgen – Leiterin des Digitalen Gründerzentrums Alte Schlosserei, Maximilian Lippert – Leiter Firmenkundenberatung und stellvertretender Abteilungsdirektor Unternehmenskunden der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau und Thomas Schurk – Geschäftsführer der Creditform Aschaffenburg Schurk KG.
Nach der Begrüßung durch die Präsidentin der TH Aschaffenburg, Prof. Dr. Eva-Maria Beck-Meuth, begrüßte Dr. Marianne Hock-Döpgen das Publikum und übergab das Wort an Prof. Dr. Winfried Bausback, MdL. In allen drei Eröffnungsreden wurde betont, wie wichtig und förderungswürdig die Unterstützung von kreativen Köpfen sei und welche Bedeutung Anlaufstellen für Jungunternehmerinnen und -unternehmer haben.
Neben dem digitalen Gründerzentrum und weiteren regionalen Beratungsstellen bietet das VentureLab der TH Aschaffenburg Studierenden, Absolventinnen und Absolventen sowie Forschenden Unterstützung an, ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse gepaart mit innovativen Ideen in die unternehmerische Praxis zu transferieren. Die beiden diesjährigen Wettbewerbsteilnehmer OneVCard und Dainer haben bereits mit dem VentureLab zusammengearbeitet und nutzten das Gründernetzwerk sowie die Beratungsangebote.
Der Company Battle wurde in diesem Jahr von Meike Schumacher (TH Aschaffenburg, mainproject) und Eva Gleich (BVMW) moderiert.
Bild oben: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Company Battle gemeinsam mit Mitgliedern der Jury und den beiden Moderatorinnen (Foto: Bernd Ottow)