Einen Betrag in Höhe von 10.000 Euro lässt die Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg auch in diesem Jahr der Hochschule zugutekommen. Der Vorstandsvorsitzende Jürgen Schäfer übergab die Spendensumme am 10. Oktober an die Präsidentin der TH Aschaffenburg, Prof. Dr. Eva-Maria Beck-Meuth, die sich für die langjährige Unterstützung der Wirtschaftsinformatik bedankt.
„Wir fördern die praxisorientierte Ausbildung an der TH Aschaffenburg mit einer Spende aus dem Reinertrag des PS-Sparens und Gewinnens“, erklärt Schäfer. Mit dem Geld wird die professionelle Software-Ausstattung von 20 Rechnerarbeitsplätzen im Labor für Wirtschaftsinformatik gesichert. Das Labor wurde im Jahr 2002 gegründet und steht seitdem allen Studierenden, Dozentinnen und Dozenten der Technischen Hochschule Aschaffenburg offen.
Zur Vermittlung von praktischen Kenntnissen werden verschiedene Planspiele eingesetzt. In diesem Semester wird unter anderem die Projektmanagement-Simulation Simultrain genutzt, mit der die Studierenden typische Situationen und Herausforderungen eines Softwareentwicklungs-Projekts realitätsnah erleben können.
Zur Software-Ausstattung gehören neben einer großen Auswahl an Microsoft-Produkten der ARIS Architect & Business Designer zur Modellierung und Simulation von Geschäftsprozessen sowie IBM SPSS, eine Software zur statistischen Analyse von Daten. Weiterhin steht allen Studierenden ein stets aktuelles, vollwertiges SAP S/4HANA-System zur Verfügung, mit dem beinahe sämtliche Abteilungen und Prozesse von Industriebetrieben abgebildet, gesteuert und simuliert werden können.
Hinzukommt das Unternehmensplanspiel ERPSim, mit dem ein virtuelles Unternehmen durch Einsatz von SAP S/4HANA realitätsnah im Wettbewerb zu managen ist. Diese Unternehmenssimulation wird von Prof. Dr. Gregor Weiche mit Studierenden des Studiengangs Internationales Technisches Vertriebsmanagement und vom Leiter des International and Career Office, Ernst Schulten, mit internationalen Studierenden durchgeführt.
„Allein im laufenden Jahr 2024 wurden bisher über 300 Studierende an diesen SAP-Systemen ausgebildet. Darüber hinaus schulen wir mehr als 200 weitere Studierende an einem SAP-Business-ByDesign-System – einem cloudbasierten ERP-System für mittelständische Unternehmen.“
Prof. Dr. Andreas Pasckert lehrt im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen, der im aktuellen WirtschaftsWoche-Ranking Platz 9 in der Kategorie „Fachhochschulen“ belegt. Sämtliche SAP-Systeme werden vom SAP University Competence Center der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg gegen eine jährliche Gebühr bereitgestellt.
Des Weiteren werden im Labor für Wirtschaftsinformatik auch Studierende in der Konzeption und Auswertung verhaltenspsychologischer Experimente ausgebildet. Die Studierenden, z.B. aus dem Studiengang Multimediale Kommunikation und Dokumentation, lernen hier mithilfe der Software SPSS signifikanten Verhaltensänderungen tiefer auf den Grund zu gehen.
„Die Studierenden lernen hier, wie man Emotionen und Verhalten mit Methoden der Informations- und Kognitionspsychologie wirksam lenken kann. Sie entwickeln kreativ und eigenständig Konzepte und testen dann wissenschaftlich ihre Ideen und Annahmen. Sowas kommt sehr gut an bei den Studierenden.“
Doch die Software lässt sich auch für Masterarbeiten nutzen. So untersuchte die Masterabsolventin Miriam Schatz mithilfe von SPSS wie sich der „Information Load“ (IL), also die Informationsflut, auf das Verhalten und die Emotionen von Menschen auswirkt. Die Ergebnisse ihrer differenzierten Metaanalyse zeigen, dass der Information Load eher negativen Einfluss auf Emotionen und Verhalten hat, dass es jedoch auch positive Effekte bei Aufgabenleistung sowie Urteilsvermögen und Entscheidungsfindung gibt.
Die an der Technischen Hochschule Aschaffenburg erworbenen Kenntnisse sind in einem hohen Maße berufsqualifizierend und besonders dazu geeignet, betriebswirtschaftliches Wissen praxisorientiert anzuwenden und zu festigen. Praktische Fallstudien und realitätsnahe Unternehmensplanspiele ergänzen das Angebot.
Ziel der Technischen Hochschule Aschaffenburg ist es, allen Studierenden ein umfassendes Spektrum an zeitgemäßen Softwareprodukten für Lehre und Forschung zur Verfügung zu stellen und dadurch die Chancen der Absolventinnen und Absolventen am Arbeitsmarkt zu verbessern. Dies ist jedoch mit hohen Kosten verbunden und aus dem Hochschuletat nur in eingeschränktem Maße zu realisieren. Um diese Ausbildung aller Studierenden mit aktuellen Produkten dauerhaft zu gewährleisten, ist die TH auf die regelmäßige und großzügige Spende der Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg angewiesen.
Bild ganz oben (v. l. n. r.): Prof. Dr. Peter Gordon Rötzel, Jürgen Herzing (Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg und stellv. Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg), Prof. Dr. Andreas Pasckert, Prof. Dr. Eva-Maria Beck-Meuth (Präsidentin der TH Aschaffenburg) und Jürgen Schäfer (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg) bei der Übergabe der Spende an der TH Aschaffenburg