Prof. Dr. Schork hatte eine Promotionsstelle auf LinkedIn ausgeschrieben. In ihrem Forschungsgebiet gibt es einige Überschneidungen mit den Themen, die ich im Rahmen meiner Promotion bearbeiten möchte, sodass wir gemeinsam über potenzielle Themen gesprochen und festgelegt haben, in welche Richtung meine Promotion gehen könnte.
Das iDok fördert in erster Linie den interdisziplinären wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch und ermöglicht dadurch eine Vernetzung mit Wirtschaft und Wissenschaft. Zudem kann ich als Doktorand meine Arbeiten in Form von Implusvorträgen vorstellen und mich persönlich sowie fachlich weiterbilden. Von der TH AB wird mir darüber hinaus Bibliotheksnutzung, VPN und Eduroam bereitgestellt.
In erster Linie machen wir das per Mail und per Zoom – manchmal auch über Signal oder LinkedIn. Wir halten monatlich unser Doktorandenkolleg, indem wir uns mit Frau Prof. Dr. Schork virtuell über Zwischenstände austauschen, weitere Aufgaben identifizieren und ggf. offene Punkte besprechen.
Während meines Studiums konnte ich relativ früh feststellen, dass mir das wissenschaftliche Arbeiten liegt. Deswegen habe ich kürzlich ein zweites Bachelorstudium begonnen und bereits abgeschlossen. Das Schreiben von Seminararbeiten und die Bachelorarbeit haben mir besonderen Spaß bereitet. Es ist immer wieder spannend, sich in unterschiedliche Bereiche einzuarbeiten, Studien zu lesen und zu analysieren sowie darauf basierend eine eigene wissenschaftliche Leistung zu erbringen. Im Rahmen einer Seminar-, Bachelor- oder Masterarbeit ist das leider nur begrenzt möglich. Bei einer Promotion hingegen bestehen andere Möglichkeiten, wie beispielsweise in einem bestimmten Themenbereich eine wissenschaftliche Leistung zu erbringen und dadurch einen wertvollen Beitrag zu leisten. In meinem Fall wären das die Themen Innovation und Nachhaltigkeit im öffentlichen Sektor, natürlich verbunden mit dem Trend der Digitalisierung.
„Mit meiner Promotion leiste ich einen wissenschaftlichen Beitrag und arbeite an Themen, die mir wichtig sind: Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit.“
Dein Promotionsthema dreht sich um nachhaltige digitale Innovation im öffentlichen Sektor. Bitte gib ein Beispiel, was sich dahinter verbirgt.
Im öffentlichen Sektor existieren bereits digitale Innovationen, beispielsweise in der Verkehrsüberwachung oder für die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit. In den nächsten Jahren kann davon ausgegangen werden, dass sich der öffentliche Sektor erheblich weiterentwickeln wird. Einen großen Einfluss darauf wird z. B. das Online-Zugangs-Gesetz (OZG) nehmen, wodurch über 400 Verwaltungsaufgaben digital zur Verfügung gestellt werden. Trotz dessen ist der öffentliche Sektor im Vergleich zur Privatwirtschaft nicht sehr weit fortgeschritten, sodass mich das motiviert, einen Beitrag zur Weiterentwicklung zu leisten.
Vor dem Hintergrund der steigenden Relevanz von Nachhaltigkeit werden die digitalen Innovationen im öffentlichen Sektor sehr interessant. Diesbezüglich kann das Paradoxon in Bezug auf Energie genannt werden: einerseits wird versucht Energie einzusparen, andererseits wird sehr viel Energie benötigt, um die Digitalisierung voranzutreiben. Der öffentliche Sektor ist daher ein überaus spannender Untersuchungsgegenstand, da ein hoher Veränderungsbedarf sowie zahlreiche Möglichkeiten bestehen.
Du warst bereits bei mehreren großen Konzernen beschäftigt. Wie profitiert dein Promotionsvorhaben von deinen beruflichen Erfahrungen?
Mein Promotionsvorhaben profitiert in erster Linie davon, dass ich einen Einblick in unterschiedliche Unternehmen und Branchen erlangen konnte, u. a. war ich für Continental Volkswagen, die Inhouseberatung der Bundeswehr und seit kurzem für KPMG tätig. Während meiner bisherigen Tätigkeiten lernte ich sowohl die freie Wirtschaft als auch den öffentlichen Sektor kennen. Dadurch kann ich einschätzen, wie beide Branchen mit den Themen Digitalisierung, Innovationen und Nachhaltigkeit grundsätzlich umgehen, welche Potenziale sowie Synergien vorhanden sind und welche Vernetzungsmöglichkeiten bestehen könnten.
Neben deiner Promotion bist du in einem Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen angestellt. Wie vereinbarst du Promotion und Vollzeitstelle?
Das ist nicht ohne weiteres möglich, da ich eine Vielzahl an Stunden in der Woche arbeite. Die Tätigkeiten für das Promotionsvorhaben, z. B. Recherchearbeiten und Literaturanalyse, versuche ich zumeist in den Abendstunden oder am Wochenende durchzuführen. Ein Promotionsvorhaben erfordert viel Zeit und Geduld, weil es keine Seltenheit ist, dass die gut strukturierte Planung regelmäßig angepasst werden muss.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, eine Beschäftigung im öffentlichen Sektor aufzunehmen. Durch die Promotion könnte ich mir in relevanten Themen erforderliches Wissen aneignen, das ich im Rahmen einer Tätigkeit sinnvoll einsetzen könnte. Natürlich könnte ich mir auch vorstellen, in einem Start-Up beschäftigt zu sein, das dem öffentlichen Sektor als Dienstleister zur Verfügung steht.
Das wichtigste, was ich als Rat weitergeben kann ist: Lasst euch nicht vom hohen Zeit- und Arbeitsaufwand abschrecken, habt Mut und versucht an euren Zielen festzuhalten. Denn es kommt fast immer dazu, dass schwierige Phasen eintreten können. Selbstverständlich kommen auch Zeiten, die einem Spaß machen können. Grundsätzlich ist es wichtig, bereits frühzeitig einen realistischen Zeit- und Arbeitsplan aufzustellen, der das Promotionsvorhaben auf eine sinnvolle Art und Weise aufgliedert. Darüber hinaus ist es wichtig, Ziele zu setzen, worauf die Promotion abzielt. Dann liegt es nur noch an euch, euren Plan umzusetzen.